Besuchsdienst

 

“Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Haus!” (Lk 10,5) Mit diesen Worten sendet Jesus seine Jünger in die Welt aus. Auch die Mitglieder des Besuchdienstkreises sind von den Gemeinden berufen, andere aufzusuchen – zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus. Miteinander in Verbindung zu stehen, einander zu trösten und zu stärken, sowie zum Glauben einzuladen ist eine der Kernaufgaben der ganzen Gemeinde.

Der Besuchsdienstkreis nimmt diese Aufgabe schwerpunktmäßig und in Abstimmung mit den Pfarrämtern war. Der Kreis trifft sich bis zu sechs Mal im Jahr und nimmt regelmäßig an einer Fortbildung teil. Das Jahresprogramm wird zu Jahresbeginn gemeinsam erarbeitet.

Drei Ehrenamtlichen aus unseren Gemeinden erzählen, wen sie besuchen und wie diese Besuche ablaufen. Dabei ist zweierlei auffällig: Zum einen berichten alle Besuchenden, dass sie selbst von ihrem Dienst sehr profitieren und sich beschenkt fühlen. Natürlich ist nicht jeder Besuch auch gleich ein Highlight, aber die Ehrenamtlichen erleben das, was sie tun, auch als eigene Bereicherung.

Zum anderen fällt auf, dass der Dienst in sehr unterschiedlicher Weise getan wird. Während die eine Ehrenamtliche immer wieder ein und dieselbe Person besucht, weiß die andere Besucherin in dem Moment, in dem sie an die Tür klopft, noch nicht einmal, wem sie im nächsten Moment begegnen wird. Während eine eher junge und gesunde Menschen besucht, sind es im anderen Fall eher ältere und kranke Menschen. So spiegelt sich die Vielfalt unserer Gemeinden auch im Besuchsdienst wider.

 

Besuche im Heim (von Renate Forke)

Frau A. wohnt im Pflegeheim. Sie freut sich immer wieder sehr, wenn ich sie besuche und mich mit ihr eine Weile unterhalte. Sie erzählt dann immer wieder aus der Vergangenheit. Viele Erinnerungen beschäftigen sie noch heute so sehr, dass sie immer wieder gerne davon berichtet. Durch ihren Vater kam sie sehr früh dazu, in der Bibel zu lesen. Sie zitiert im Gespräch häufig Verse aus der Bibel.

Worüber wir im Einzelnen sprechen, das möchte ich selbstverständlich für mich behalten. Die Gespräche mit ihr sind auch für mich anregend, und ich verspreche ihr, sie demnächst wieder einmal zu besuchen.

 

Besuche von neu Zugezogenen (von Gisela Ridder)

Seit zwei Jahren besuche ich neu zugezogene Gemeindeglieder in der Blumensiedlung. Dies sind Familien und Alleinstehende, die aus Orten außerhalb von Nordhorn hierher gezogen sind, der ev.-luth. Konfession angehören und in unserem Gemeindegebiet wohnen. Der Kirchenvorstand hält es für wichtig, dass diese neuen Gemeindeglieder nach angemessener Zeit in ihrem Zuhause im Namen der Kirchengemeinde persönlich begrüsst werden. Bei dieser Gelegenheit werden ein Willkommens-Schreiben vom Pastor und der Gemeindebrief „DIE BRÜCKE“ überreicht.

Weil auch ich eine solche Kontaktaufnahme für wichtig halte, habe ich diesen ehrenamtlichen Dienst übernommen. An vielen Türen habe ich geklingelt, nicht alle wurden geöffnet. Die meisten neu Zugezogenen, die ich antreffe, sind überrascht und hören interessiert zu, wenn ich sie zu den Angeboten der Christus-Kirchengemeinde einlade. Der Erfolg, ob sich jemand in Zukunft zur Gemeinde hält, ist nicht direkt messbar. Jedoch soll auf jeden Fall das Gefühl, in der Fremde in einer Kirchengemeinde willkommen zu sein, mit diesem Besuch vermittelt werden.

 

Besuche im Krankenhaus (von Regina Fluck)

Schon vor über 30 Jahren hat man in unserer Kirchengemeinde damit begonnen, Kranke im Krankenhaus zu besuchen. Von Anfang an war es das Anliegen, dadurch den Patientinnen und Patienten die Verbundenheit mit der Gemeinde zu zeigen. Im Laufe der Jahre haben sich viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Dienst engagiert.

Ich bin vor gut sieben Jahren dazugekommen. Es ist mir wichtig, im Krankenhaus Zeit für ein Gespräch und ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte zu haben. Mitunter möchten auch die anderen Patienten des Zimmers mit in das Gespräch einbezogen werden. Wenn es die Bedingungen im Krankenhaus zulassen, wird auch schon mal ein Gebet gewünscht. Da die Krankenhausaufenthalte immer kürzer werden, erreichen wir leider viele Patienten nicht mehr. Durch die positive Resonanz auf die Besuche ist für uns das Engagement im Besuchsdienst eine große Bereicherung.

 

Kontakt
    • Ort: Gemeindehause der Kreuzkirche (van-Delden-Straße 21)
    • Zeit: nach Vereinbarung Donnerstags um 16.00 Uhr
    • Ansprechpartner: Holger Schmidt (Tel. 05921 - 7095297)

"Es ist mir wichtig, im Krankenhaus Zeit für ein Gespräch und ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte zu haben." — Regina Fluck